Ob Materialdefekte in Rotorblättern, Fremdkörper in Lebensmitteln, durchlässige Dichtungen oder instabile Schweißnähte: Die Schäden durch Produktionsfehler können unermesslich groß sein. Gleichzeitig kann es viel Zeit und Geld kosten, im Rahmen von herkömmlichen Prüfverfahren regelmäßig Stichproben zu zerlegen und zu testen.
Im Gegensatz dazu ermöglicht die Wärmefluss-Thermographie eine schnelle, genaue und zerstörungsfreie Prüfung.
Was ist Wärmefluss-Thermographie?
Die Wärmefluss-Thermographie ist ein zerstörungsfreies Prüfverfahren, mit dem unterhalb der Oberfläche liegende Fehlstellen in Bauteilen erkannt werden können, die äußerlich nicht sichtbar sind. Während des Prüfverfahrens, werden Bauteile auf Qualität und Struktur geprüft, jedoch werden diese hier weder beschädigt noch beeinträchtigt. Das Verfahren basiert auf der Analyse des Wärmeflusses bzw. der Wärmeleitfähigkeit in den Bauteilen. Die Wärmefluss-Thermographie arbeitet bildgebend. Im Gegensatz zur Thermographie, werden somit keine statischen Wärmebilder ausgewertet, sondern es wird die Dynamik der Wärmeverteilung analysiert.
Durch ihre vielen Vorteile gewinnt die Wärmefluss-Thermographie als zerstörungsfreies Prüfverfahren für die Qualitätssicherung in der Produktion immer mehr an Bedeutung. Geeignete Materialien und Bauteile sind hierfür zum Beispiel Holz, Metall, Kunststoff und Verpackungen. Anwendungsfelder der Wärmefluss-Thermographie sind u. a. die Erkennung von äußerlich nicht sichtbaren Materialdefekten in Werkstücken, die Inspektion von Schweißnähten, Schweißpunkten und Fügeverbindungen, sowie die Bestimmung von Schichtdicken in Verbundmaterialien. Somit ist das Verfahren für eine Vielzahl an Branchen geeignet.
Wie Wärmefluss-Thermographie funktioniert
Für die Untersuchung muss das Prüfobjekt erwärmt oder aufgeheizt werden. Die Erwärmung erfolgt hierbei entweder impulsartig oder periodisch, oder es wird die Eigenwärme genutzt, wenn ein Bauteil bereits erwärmt aus dem Produktionsprozess kommt. In der anschließenden Abkühlungsphase wird mit einer Infrarot-Kamera die Temperaturverteilung an der Oberfläche des Bauteils beobachtet. Befinden sich Fehlstellen im Material (Blasen, Gussfehler, Risse, etc.), wird der Wärmefluss gestört, was an der Oberfläche durch Temperaturunterschiede sichtbar wird. Die Temperaturunterschiede können mithilfe der Thermographie-Kamera erkannt und ausgewertet werden.
Vorteile der Wärmefluss-Thermographie
Mit thermographischen Methoden können Produktionsfehler in einer hohen Prüfgeschwindigkeit zuverlässig erkannt sowie graphisch dargestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Verfahren relativ einfach automatisierbar ist.
Wie kann ich mehr darüber erfahren?
Das eintägige Online-Seminar zur »Wärmefluss-Thermographie« des Fraunhofer Geschäftsbereichs Vision kann hier zur Klärung beitragen, indem für die industrielle Anwenderpraxis relevantes Expertenwissen aus erster Hand vermittelt wird. Die Teilnehmenden des Seminars erhalten einen umfassenden Einblick in die Wärmefluss-Thermographie und lernen die Möglichkeiten und Grenzen der zerstörungsfreien Prüfung mit Thermographie kennen, um hieraus Leitlinien für die eigene Investitionsplanung ableiten zu können.
Kursdaten
Nächster Termin: 23.03.2021
Ort: Online
Kosten: 480,00 €
Kontakt: Susanne Wagner M.A., Telefon: +49 911 58061-5800, E-Mail: vision@fraunhofer.de
Veranstalter
Fraunhofer Geschäftsbereich Vision
Anmeldung im Vision Webshop
Sarah Lechner ist in der Fraunhofer Academy seit Anfang 2011 im Bereich der Externen Weiterbildung tätig und dort für u.a. für Marketing, Projekt- und Programm-Management zuständig. Darüberhinaus koordiniert sie verschiedene interne und externe Veranstaltungen und berät die Fraunhofer-Partner-Institute bei internen Prozessen für Veranstaltungen und CRM.
Für die gesamte Fraunhofer Academy ist sie außerdem im Bereich Marketing und digitaler Kommunikation tätig.
Frau Lechner beendete 2008 ihre Mittlere Reife im Fachbereich Wirtschaft und Recht. Anschließend absolvierte sie ihre Ausbilung zur Bürokauffrau in der Zentrale der Fraunhofer-Gesellschaft in München. Von 2012 bis 2015 studierte sie berufsbegleitend an der Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie (VWA) in München und machte dort ihren Abschluss zur Diplom Betriebswirtin VWA.
Aktuell studiert sie berufsbegleitend Marketing und Digitale Medien in München.