Cloud-Sicherheit – Wie Unternehmen ihre Daten schützen können

Cloud-Technologien bieten Unternehmen enorme Chancen – doch ohne konsequente Cloud-Sicherheit wird der digitale Wandel schnell zum Risiko. Während immer mehr Daten, Anwendungen und Prozesse in die Cloud wandern, steigt zugleich die Gefahr von Fehlkonfigurationen, Datenschutzverstößen und Cyberangriffen. In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Cloud-Sicherheit heute zu den zentralen Erfolgsfaktoren moderner IT gehört, welche Herausforderungen Unternehmen häufig unterschätzen und wie durch klare Sicherheitsstrategien und gezielte Weiterbildung eine sichere und zuverlässige Cloud-Nutzung gelingt.

Cloud Nutzung wächst rasant – doch damit steigen auch potenzielle Sicherheitsrisiken

Die Cloud ist längst Alltag – doch mit der Freiheit kommt Verantwortung. Immer mehr Unternehmen verlagern ihre IT-Prozesse in die Cloud, motiviert von Kostenvorteilen, flexibler Nutzung und dynamischer Skalierung. Laut der Umfrage vom Statista Research Department “Nutzung von Cloud Computing in deutschen Unternehmen 2025” aus dem Sommer 2024 gaben 89 Prozent der befragten Unternehmen an, bereits Cloud-Dienste im Einsatz zu haben. 

Gleichzeitig steigt die Abhängigkeit von Cloud-Anbietern und mit zunehmender Nutzung und größeren und damit komplexeren Infrastrukturen auch das Risiko von Fehlkonfigurationen, Datenverlust und Cyberangriffen. Diese Entwicklungen zeigen deutlich: Cloud-Sicherheit wird damit zum entscheidenden Erfolgsfaktor für digitale Unternehmen. 

Daher stellt sich die zentrale Frage: Wie gelingt es, Daten und Anwendungen in der Cloud wirksam zu schützen und sicheres Cloud-Computing im Unternehmensalltag zu etablieren? 

Cloud-Computing verstehen: Deployment– und Service-Modelle für mehr Cloud-Sicherheit 

Cloud-Computing beschreibt die Bereitstellung von IT-Ressourcen wie Speicherplatz, Rechenleistung und Anwendungen über das Internet. Anstelle von lokalen Servern greifen Unternehmen auf Cloud-Dienste zurück, deren Ressourcen in entfernten, spezialisierten Rechenzentren großer Anbieter laufen. Diese sind auf eine hohe Last und viele Kunden ausgelegt und ermöglichen eine flexible, bedarfsgerechte Nutzung.

Grundsätzlich wird zwischen Cloud-Deployment-Modellen und Cloud-Service-Modellen unterschieden.

Viele Menschen verstehen unter Cloud immer nur die großen Anbieter. Aber das muss nicht sein. Man kann auch Teile selbst betreiben, Hybrid-Lösungen nutzen – und genau das vermitteln wir in unseren Schulungen. Dabei steht Sicherheit immer im Mittelpunkt.

Robin Brandstädter 

Cloud-Deployment-Modelle Cloud-Service-Modelle
Public Cloud
Gemeinsame Infrastruktur für viele Nutzer; kosteneffizient, skalierbar, aber höhere Abhängigkeit vom Anbieter.
IaaS (Infrastructure as a Service)
Virtuelle Server, Speicher und Netzwerke; flexible Basis für eigene Anwendungen.
Private Cloud
Exklusive Nutzung für ein Unternehmen; mehr Kontrolle und höhere Cloud-Sicherheit.
PaaS (Platform as a Service)
Entwicklungs- und Laufzeitumgebung für Anwendungen; weniger Verwaltungsaufwand.
Hybrid-Cloud
Kombination aus Public und Private; sensible Daten intern, weniger kritische Anwendungen extern.
SaaS (Software as a Service)
Fertige Softwarelösungen über das Internet; sofort nutzbar, keine Installation nötig.

 

Die Cloud gilt heute als Kerntechnologie moderner Softwareentwicklung und Unternehmens-IT. Ihre Vorteile liegen in weltweiter Verfügbarkeit und einfacher Skalierbarkeit. Mit wachsender Größe und Komplexität von Systemen steigt jedoch auch das Risiko für Sicherheitslücken, insbesondere durch Fehlkonfigurationen. Deshalb erfordert sicheres Cloud-Computing klare Sicherheitskonzepte, kontinuierliche Überwachung und regelmäßige Weiterbildung, um Risiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.

Warum Cloud-Sicherheit entscheidend ist – Schutz vor Cyberangriffen und Compliance-Risiken

Die Nutzung von Cloud-Technologien wächst überdurchschnittlich – quer durch alle Bereiche, von der Industrie über die öffentliche Verwaltung bis hin zu Start-ups. Immer mehr Unternehmen verlagern ihre IT-Infrastruktur in die Cloud, um effizienter und flexibler zu arbeiten. Damit steigt die Abhängigkeit von wenigen großen Cloud-Anbietern.

Gleichzeitig werden Cloud-Systeme immer komplexer. Multi-Cloud-Architekturen – die genutzt werden, um die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter zu reduzieren – sowie Container-Technologien und verteilte Anwendungen eröffnen zwar neue Möglichkeiten, schaffen aber auch zusätzliche Angriffsflächen, die klassische Sicherheitsmechanismen nicht mehr vollständig abdecken können.

Hinzu kommt die wachsende Zahl gezielter Cyberangriffe: Angreifer nutzen heute automatisierte Tools, KI-basierte Phishing-Strategien und Schwachstellen in Cloud-Konfigurationen, um Systeme zu kompromittieren. Solche Vorfälle verursachen häufig hohe finanzielle Schäden und gefährden das Vertrauen von Kunden und Partnern.

Auch der Compliance-Druck steigt. Vorgaben wie die NIS-2 Richtlinie, die Datenschutzgrundverordnung DSGVO oder der Digital Services Act verpflichten Unternehmen zu nachweisbaren Sicherheitskonzepten und Risikobewertungen – insbesondere im Bereich Cloud-Sicherheit.

Ein wirksamer Ansatz liegt in der Automatisierung: Mit Infrastructure as Code (IaC) lassen sich Cloud-Infrastrukturen strukturiert und nachvollziehbar verwalten. Prinzipien wie Versionskontrolle und Code-Überprüfung erhöhen dabei die Transparenz und Sicherheit der Systeme.

Am Ende geht es um mehr als nur Technik: Cloud-Sicherheit schützt nicht nur Server und Daten, sondern auch Geschäftsgeheimnisse, Kundendaten und das Vertrauen der Öffentlichkeit.
Zudem stärkt eine sichere Cloud-Infrastruktur die digitale Souveränität Europas – ein entscheidender Standortfaktor, um Innovation und Datenschutz langfristig in Einklang zu bringen.

Warum Weiterbildungen für Cloud-Sicherheit entscheidend sind

Cloud-Sicherheit ist kein statisches Wissen: Technologien, Bedrohungen und gesetzliche Anforderungen entwickeln sich kontinuierlich weiter. Ohne aktuelles Know-how steigt das Risiko von Fehlkonfigurationen und Sicherheitsvorfällen.

Der Mensch bleibt dabei die größte Schwachstelle. Viele Sicherheitsprobleme entstehen durch unklare Zuständigkeiten, fehlendes Verständnis für Cloud-Strukturen oder unzureichende Schulungen. Weiterbildungen reduzieren diese Risiken und schaffen Handlungssicherheit, indem Mitarbeitende die technischen Grundlagen, Sicherheitsmechanismen und das Zusammenspiel zwischen Anbietenden und Nutzenden verstehen.

Praxisnahe Lernformate ermöglichen es, Cloud-Sicherheit nicht nur theoretisch zu begreifen, sondern in realistischen Szenarien anzuwenden. So lernen Teams, Bedrohungen bereits beim initialen Weg in die Cloud (Einrichtung, Konfiguration) zu erkennen, angemessen zu reagieren und Cloud-Infrastrukturen nachhaltig zu schützen.

Fraunhofer IESE & Hochschule Worms: Praxisnahes Lernlabor für Cloud-Sicherheit 

Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern und die Hochschule Worms bündeln ihre Kompetenzen im Lernlabor Cybersicherheit mit dem Schwerpunkt sicheres Cloud-Computing. Ziel ist es, praxisnahe Weiterbildung und Forschungstransfer im Bereich Cloud-Sicherheit zu fördern.

Teilnehmende trainieren in realistischen Laborumgebungen mit Red- und Blue-Team-Szenarien und erleben sowohl Angriffs- als auch Verteidigungsstrategien. Das daraus gewonnene Wissen wird im Yellow Team gesammelt und in Schulungen weitergegeben, um das Sicherheitsverständnis nachhaltig zu stärken. Einen anschaulichen Einblick in diese praxisorientierten Trainings bietet auch unser YouTube Video “Lernlabor Cybersicherheit in Kaiserslautern”, das exklusive Szenen aus dem Lernlabor Cybersicherheit am Fraunhofer IESE zeigt.

© Fraunhofer Academy

Die Trainings decken zentrale Themen wie DevSecOps, Cloud-Architekturen, Verschlüsselung, Identity & Access Management sowie Compliance und regulatorische Anforderungen (z. B. DSGVO, NIS2) ab. Zudem fördert das Lernlabor den IT-Nachwuchs durch praxisnahe Qualifizierung und Betreuung von Forschungsarbeiten, wodurch die regionale und nationale Kompetenzbasis im Bereich Cloud-Sicherheit gestärkt wird.

Das übergeordnete Ziel ist es, Unternehmen zu befähigen, Cloud-Dienste nicht nur sicher zu nutzen, sondern eigenständig robuste und vertrauenswürdige Cloud-Infrastrukturen zu gestalten und zu betreiben.

→ Sie möchten mehr erfahren? Besuchen Sie unsere Cloud-Kurse oder kontaktieren Sie uns für individuelle Trainings.  

→ Wie sieht praxisnahe Cloud-Sicherheit im Lernlabor wirklich aus? Erleben Sie das Fraunhofer IESE und seine Expertinnen und Experten in Aktion – mit unserer YouTube-Videoreihe rund um sicheres Cloud Computing.

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert